Sicher surfen im Internet für Kinder und Jugendliche

Das Internet als Ort der unbegrenzten Möglichkeiten hat seine Schattenseiten. Gerade Heranwachsende sollten möglichst frühzeitig den richtigen Umgang mit Fake News, Verschwörungstheorien, Cybermobbing oder Cybergrooming lernen. Damit Kinder und Jugendliche die wunderbare virtuelle Welt ohne böse Überraschungen erkunden und sicher surfen können, helfen Lernmaterialien bei der digitalen Aufklärungsarbeit.

Zusammen für ein besseres Internet
für alle Generationen

Das Internet ist unsere zweite Heimat geworden und bietet unglaubliche Chancen. Unsere Smartphones sind wahre Alleskönner. In atemberaubender Geschwindigkeit kommen stets neue angesagte Apps, Spiele oder Plattformen auf den Markt. Mit den Trends ist kaum Schritt zu halten. Leider bringt diese rasende Entwicklung Gefahren und Risiken mit sich. Cyberkriminelle schicken uns betrügerische E-Mails. Fake News, “Hate Speech” oder Verschwörungstheorien werden in unsere Timelines gespült.

Der Faktor Mensch gerät dabei zunehmend ins Visier, “Social Engineering” bleibt die altbewährte Angriffsmethode. IT-Systeme lassen sich durch ausgeklügelte Sicherheitslösungen wie Firewalls und Co. gegen Angreifer generell schützen. Letztendlich steht und fällt jedes Sicherheitskonzept jedoch mit der Person, die hinter dem Rechner sitzt.

Deshalb erscheinen im TOblog regelmäßig Artikel zum Themenfeld Security Awareness. Denn Angreifer werden immer raffinierter. Sie sind Anrufer, die sich als Microsoft-Mitarbeiter ausgeben, oder scheinbar äußerst dringende Mails vermeintlicher CEOs verschicken , die auf eine schnelle Überweisung drängen. Die Werkzeuge der Hacker werden immer mächtiger. Deshalb sollten Sie vor allem in Homeoffice-Zeiten die notwendigen Schutzmaßnahmen ergreifen.

Security Awareness Poster Homeoffice

Laden Sie unsere Poster „Sicher im Homeoffice mit PPAKMAS“ herunter.

 

Sicher surfen: Schutz für Kinder und Jugendliche

Heranwachsende haben den unbändigen Drang, die Welt zu erkunden. Das gilt auch für die bunte Online-Welt. Wir können und wollen unseren Kindern die eigenen Erfahrungen nicht abnehmen. Was wir aber tun können: ihnen das bestmögliche Rüstzeug für das spannende digitale Abenteuer mitzugeben.

Bereits 1999 startete die EU das „Safer Internet Programme“ mit dem Fokus illegale, unerwünschte oder schädliche Inhalte zu bekämpfen sowie ein sicheres Umfeld unterstützt durch Sensibilisierung zu schaffen. 2014 startete das aktuell laufende Programm „Connecting Europe Facility (CEF)“. Diesem gehören in Deutschland neben dem Awareness Centre klicksafe die Internet-Hotlines internet-beschwerdestelle.de und jugendschutz.net sowie das Kinder- und Jugendtelefon von Nummer gegen Kummer (Helpline) an.

Sager Internet Day Logo

Letzte Woche fand zum Thema „Meinungsbildung zwischen Fakt und Fake“ der jährliche Safer Internet Day statt. Laut einer Vodafone-Studie wurden 76 Prozent der 14- bis 24-Jährigen in Deutschland mindestens einmal pro Woche mit Falschnachrichten konfrontiert. Die Zahlen haben sich innerhalb zwei Jahren verdoppelt. Viele Schülerinnen und Schüler wünschen sich mehr Raum zu Diskussionen, wie man sich sicher im Netz bewegt. Auch im Familienkreis sollten sich Eltern beim Thema Mediennutzung Zeit nehmen und sensible Themen ansprechen.

Wir haben eine Liste geeigneter Materialien zusammengestellt, die Eltern, Kinder, und Lehrkräfte dabei unterstützen können.

 

Für Eltern: Ratgeber und Checklisten

klicksafe ist eine Sensibilisierungskampagne zur Förderung der Medienkompetenz im Umgang mit dem Internet und neuen Medien im Auftrag der Europäischen Kommission. Auf der klicksafe-Website finden sich über 80 Materialien wie Ratgeber, Broschüren, Flyer oder Anleitungen.

  • Wichtige Elternfragen zu Smartphones, Apps und mobilen Netzen klärt der fast 70-seitige Ratgeber “Smart mobil?!”. Darin enthalten sind Vorschläge, wie Kinder auf dem Weg zu einer „smarten“ Smartphonenutzung begleitet werden können. Denn auch wenn ein paar Dinge zu beachten sind, sollte ein Smartphone vor allem Spaß machen!
  • Zudem stehen Infoblätter zu den Nutzungsbedingungen der beliebtesten sozialen Netzwerke (TikTok, Instagram, Snapchat & Co.) zur Verfügung. Weitere Themen wie Falschmeldungen und Cybermobbing sind kompakt und anschaulich aufbereitet.
  • Der kompakte Social Media Guide für Eltern und Großeltern des Medienpädagogen Björn Friedrich bietet auf mehr als 50 Seiten Praxistipps rund um die Social-Media-Nutzung von Kindern. Das kostenlose E-Book zeigt die Gefahren auf, erklärt Begriffe leicht verständlich und liefert Tipps für die Medienerziehung.

Kind mit Flugbrille

Für Kinder: Spielerisch das Internet kennenlernen

Wissensvermittlung muss für Kinder Spaß machen. Die folgenden Materialien verhandeln wichtige Themen interaktiv und spannend mithilfe von Geschichten.

  • Die kleinen Pixi-Bücher sind bei Kindern sehr beliebt. Exklusiv für den Bundesbeauftragten für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (BfDI) hat der Carlsen-Verlag zwei Bücher produziert. Sie erklären auf leicht verständliche Weise, was Privatsphäre bedeutet und was schon die Jüngsten tun können, um sie zu schützen.
    Das Pixi-Buch „Die Daten-Füchse – Das ist privat! wurde für Kinder im Kindergartenalter,  Eltern und alle Pixi-Liebhaber entworfen. Das Buch aus der Pixi Wissen-Reihe „Die Daten-Füchse – Was ist Datenschutz?“ ist für Kinder der Grund- und weiterführenden Schulen sowie für alle interessierten Leserinnen und Leser erstellt worden.
  • Auf der Webseite Internet-abc können Kinder einen Surfschein bzw. „Führerschein fürs Internet“ ablegen. Ein Quiz testet das Wissen über das Internet. Vier Themengebiete auf vier “Inseln” bringen spielerisch Verhaltensregeln bei und sensibilisieren für mögliche Gefahren.
  • Die Cybermights ist ein Point & Click Adventure Game mit Story-Elementen eines Spionagekrimis. Die Spieler begleiten Jakob und Helena in der spannenden Detektivgeschichte auf der Suche nach dem Cyber-Schurken. Im Spiel geht es um Medienkompetenz, im Speziellen um den richtigen Umgang mit den sozialen Medien.
  • Das farbenfroh illustrierte Kinderbuch “Kasper, Sky und der grüne Bär” vermittelt Sechs- bis Neunjährigen unterhaltsam den sicheren Umgang mit dem Internet. Es wird von der Sicherheitsfirma Kaspersky herausgegeben. Die Geschichte: Opa schenkt Kasper einen grünen Bären namens Kuma. Aber warum läuft Kuma manchmal rot an, wenn Kasper online ist? Auf der Seite gibt es auch ein Vorlesevideo.

 

Für Lehrkräfte und Wissensvermittler

  • Ein leicht verständliches und umfassendes Handbuch für die Cyber-Welt bietet die Cyberfibel. Das Handbuch ist ein Projekt des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und Deutschland sicher im Netz e. V. (DsiN). Die Cyberfibel richtet sich vornehmlich an Wissensvermittler, die ein Basiswissen und Digitalkompetenzen für den Bereich IT-Sicherheit weitergeben wollen. Praxisnah und an den täglichen Bedürfnissen der Benutzer ausgerichtet, werden Wissenshungrigen, egal ob jung oder alt, leicht verständlich Grundlagen vermittelt. Auf der Download-Seite ist auch jeweils ein Druckexemplar kostenlos bestellbar.
  • Spannende Tiergeschichten zur Förderung der Medienkompetenz und Gewaltprävention: Der Caritasverband für Stuttgart e.V. stellt mit der DigiTales-Materialienbox für Grundschulen und Kitas 40 Lernmodule zur Verfügung. Die Box beinhaltet Ablaufpläne, Methoden, Kopiervorlagen, Hintergrundinformationen, Glossare und sonstige Arbeitsmaterialien – darunter unter anderem eine Hörspiel-CD, den DigiTales-Song und Tiermasken für Rollenspiele.
  • SecAware4school ist ein Forschungsprojekt der Technischen Hochschule Wildau und gefördert durch die Hans Görtz Stiftung. Ziel ist, den aktuellen Wissensstand zu Fragen der Informationssicherheit im Schulalltag zu vermitteln und für das Thema zu sensibilisieren. Dabei wurden 36 erlebnisorientierte Lernszenarien in drei unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden entwickelt.

Haben Sie weitere Empfehlungen, die unsere Liste ergänzen können? Wir freuen uns auf weitere Vorschläge in den Kommentaren!

 

2 Kommentare

  1. Also das wichtigste ist erst einmal Aufklärung und Vertrauen. Soweit ich weis kann man in Kaspersky die Kindersicherung einstellen. Dort ist es auch bzw. war es auch möglich selbst Begriffe zu definieren was gesperrt ist.

    So habe ich es bei meiner Tochter vor Jahren gemacht.

    1. Hallo Elena,
      herzlichen Dank für dein Feedback. Super, dass du das Thema „Sicher im Netz“ bei deiner Tochter auf dem Schirm hattest!
      Das Thema „Kindersicherung“ ist interessant, geht dann in die Richtung Hilfsmittel/Programme. Ich nehme den Tipp gerne auf, werde mich damit noch beschäftigen und den Inhalt um diesen Praxistipp ergänzen.

      Viele Grüße
      Boris

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